Getriebegrundeinstellung: Unterschied zwischen den Versionen
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* Wird der Wert zu hoch eingestellt, ist immer Zug auf der Kupplungsbetätigung. Die Kupplung kann nicht vollständig schließen und führt zu einem frühzeitigen Verschleiß oder Verglasen der Kupplung. | * Wird der Wert zu hoch eingestellt, ist immer Zug auf der Kupplungsbetätigung. Die Kupplung kann nicht vollständig schließen und führt zu einem frühzeitigen Verschleiß oder Verglasen der Kupplung. | ||
* Bei zunehmenden Verschleiß der Kupplung muss das Seil länger werden, damit die Kupplung vollständig schließen kann. Somit werden mit der Zeit die G162-Werte kleiner. | * Bei zunehmenden Verschleiß der Kupplung muss das Seil länger werden, damit die Kupplung vollständig schließen kann. Somit werden mit der Zeit die G162-Werte kleiner. | ||
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+ | Die Frage ist halt wie weit der (KNZ) Wert noch runter gestellt gehört. | ||
+ | Definitiv so weit, bis der KNZ in N nicht zuckt, sondern gleichmäßig pulsiert. Richtwert für mehrere hundert Hall-KNZ war 1,76V vor der GGE und hinterher um die 1,80V. | ||
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+ | Ausreißer waren bisher meist die Autos, bei denen der Ausdrückhebel mal geschweißt wurde, oder bei denen er absichtlich verbogen wurde (dünnere Kupplung oder um den KNZ zu "reparieren") bis hin zu Distanzstücken vor dem Halbmond oder an der KNZ-Aufnahme. | ||
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+ | Festzuhalten bleibt, wenn der KNZ bei 1,7V noch zuckt, dann ist er so nicht fahrbar. Da genügt ein längerer Ampelstop und das Auto hüpft los oder würgt ab. Grundsätzlich kann man dann noch weiter mit dem Wert runter, sollte aber die Ursache suchen, warum der KNZ so stark vorgespannt werden muss. | ||
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+ | Ich nutze als Richtwert ob die Kupplung gut eingestellt ist, das Kriechverhalten. Wenn der Wagen extrem stark loskriecht, ist der KNZ zu stark gespannt. Kriecht er so gut wie gar nicht, genau das Gegenteil. [https://a2-freun.de/forum/forums/topic/47402-12-tdi-any-knz-mit-hallgeber-schl%C3%A4gt-aus/?do=findComment&comment=1002131 Beitrag] | ||
=== Fehlerspeicher kontrollieren und löschen === | === Fehlerspeicher kontrollieren und löschen === |
Version vom 2. Januar 2024, 22:12 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 Getriebegrundeinstellung
- 2 Voraussetzungen für die Getriebegrundeinstellung
- 3 Vorgehensweise
- 4 RTFM! (Read the … Manual, Lese die … Anleitung)
- 5 Fehlerhafte / abgebrochene Getriebegrundeinstellung
- 6 Rückfahrlichter
- 7 Bremsdruckschalter (F270)
- 8 Richtige Verkabelung des Gangstellers
- 9 Getriebesteuergerät resetten
- 10 Messungen und Prüfungen am automatisierten Schaltgetriebe durchführen
- 11 1.2 TDI Rollfähig machen
- 12 Anleitungen
- 13 Links
Getriebegrundeinstellung
Während der Getriebegrundeinstellung (GGE) werden die Komponenten des automatisierten Schaltgetriebes überprüft, die Werte der Sensoren gelernt und im Steuergerät für elektronisches Schaltgetriebe (J514) gespeichert.
Die Getriebegrundeinstellung ist durchzuführen
- alle 30.000km
- nach einem Aus- und Einbau bzw. Wechsel des Getriebes
- nach einem Aus- und Einbau bzw. Wechsel des Motors
- nach dem Ersetzen des Motorsteuergerätes
- nach dem Ersetzen des Steuergerätes für elektronisches Schaltgetriebe
- Aus- und Einbau bzw. Wechsel der Kupplung, Einstell- bzw. Montagearbeiten an der Kupplung bzw. am Kupplungssteller (Kupplungsnehmerzylinder, KNZ)
- Aus- und Einbau bzw. Wechsel von Schaltbetätigung oder Gangsteller, Einstell- bzw. Montagearbeiten an der Schaltbetätigung oder am Gangsteller
- Aus- und Einbau oder Wechsel des Wählhebels, Einstell- bzw. Montagearbeiten am Wählhebel oder seinen elektronischen Bauteilen
Tipp: Nehmen sie ein Diagramm auf, während eine GGE durchgeführt wird. Im nachfolgenden Diagramm bricht die Spannung der fliederfarbigen Kurve zweimal gegen 0V ein. Diese Einbrüche sind ein Zeichen dafür, dass die Schleifbahn des Potis abgenutzt ist und der KNZ ersetzt werden muss, da das Poti nicht einzeln erhältlich ist.
Voraussetzungen für die Getriebegrundeinstellung
Bevor eine Getriebegrundeinstellung begonnen wird,
- sollte der Hydraulikölstand ok sein
- die Bordspannung >= 12,4V betragen
- und keine Einträge im Fehlerspeicher des Getriebesteuergerätes vorliegen
In der Praxis hat es sich als hilfreich erwiesen, die Klimaanlage, die Lüftung, das Radio, die Sitzheizung, das Licht und die Innenraumbeleuchtung auszuschalten, damit man den 12,4V näher kommt.
Vorgehensweise
- Hydraulikölstand kontrollieren
- Bordspannung kontrollieren
- Einstellen des Kupplungsnehnmerzylinders (KNZ), Geber G162
- Fehlerspeicher kontrollieren und löschen
- Getriebegrundeinstellung starten
- Kriechpunkt anlernen
Siehe Video zur GGE.
Hydraulikölstand kontrollieren
siehe Hydraulik-Ölstand prüfen
Bordspannung kontrollieren
Die Bordspannung kann in den Messwerten (08), Block 002, 3. Feld kontrolliert werden.
Block | Feld | Bedeutung | Sollwert |
---|---|---|---|
002 | 3 | Bordspannung | >= 12,4V |
In der Praxis hat es sich als hilfreich erwiesen, die Klimaanlage, Sitzheizung, Heckscheibenheizung, Scheinwerfer, Nebelscheinwerfer, Innenraumbeleuchtung, das Radio usw. auszuschalten, damit man den 12,4V näher kommt.
Einstellen des Kupplungsnehmerzylinders (KNZ), Geber G162
Um den KNZ/Geber G162 einzustellen, sollte das System drucklos gemacht werden, um zu verhindern, dass die Kupplung angezogen/offen ist bzw. angezogen werden kann. Ist die Kupplung angezogen/offen (~ 4V) , kann der Wert von G162 nicht auf 1,85 - 1,95V eingestellt werden.
Bedingung für Kupplung geschlossen | Bedingung für Kupplung angezogen/offen | |
---|---|---|
G162 ca. 1,85 - 1,95V | G162 ca. 4V | |
* Zündung | ||
* Wählhebel in Stop | * Wählhebel in R, N, D, TT-Gasse | |
* Bremspedal nicht betätigt | * Bremspedal betätigt |
Hinweis: Im Rep-Leitfaden steht für Bedingung Zündung aus. Aber bei Zündung aus, kann man mit VCDS die Messwertblöcke nicht abfragen. Ferner macht es auch keinen Sinn, dass bei ausgeschalteter Zündung dann die Kupplung betätigt wird bzw. nicht betätigt wird.
System drucklos machen
- Schwarzen Stecker von der Hydraulikpumpe abziehen
- Hydraulikspeicher mit einem 24err Maulschlüssel eine 1/2 Umdrehung lösen, damit der Druck im System abgebaut wird.
- Anschließend den Hydraulikspeicher mit 40Nm anziehen
- den Stecker von der Hydraulikpumpe noch nicht wieder einstecken! (sonst läuft die Pumpe wieder an, und die Kupplung wird (möglicherweise) angezogen)
Hinweis: Sobald die Zündung eingeschaltet wird, wird aufgrund des abgezogenen Steckers mehrere Fehlereinträge im Getriebesteuergerät abgespeichert! Vor Beginn der GGE deshalb den Fehlerspeicher löschen!
Zündung einschalten und Wählhebel in die Tiptronicgasse stellen
Schalten Sie die Zündung ein, und stellen Sie den Wählhebel in die Tiptronicgasse. Dadurch, dass der Stecker (noch) von der Hydraulikpumpe abgezogen ist, werden Fehler im Getriebesteuergerät gespeichert. Dies ist nicht weiter schlimm, und werden später (eh mit) gelöscht.
Zuerst muss der KNZ-Wert eingestellt werden, und das macht sich besser und zuverlässiger, wenn die Hydraulikpumpe "ausgestöpselt" und das System drucklos ist.
Sollwert von Geber G162 prüfen und einstellen
Prüfen Sie in den Messwerten (08), Block 002, Feld 2, ob der Sollwert des Geber G162 zwischen 1,85 - 1,95V liegt.
Block | Feld | Bedeutung | Sollwert |
---|---|---|---|
002 | 2 | Geber G162 Kupplungnehmerzylinder (KNZ) | 1,85 - 1,95V |
Falls der Wert abweicht, lösen Sie die beiden Kontermuttern (1), SW 13, und stellen Sie an der vorderen Schraube (2) SW 10 den Sollwert ein. Empfehlenswert ist ein kurzer und langer Maulschlüssel, da der ABS-Block stört.
Tipp: Ein kurzer Maulschlüssel (10/13) liegt als Bordwerkzeug im Kofferraum/Batteriefach.
- Schraube gegen den Uhrzeigersinn drehen: Seil wird mehr gespannt, Wert sinkt
- Schraube im Uhrzeigersinn drehen: Seil wird entlastet, Wert steigt
- Wert gegen 2,0V => theoretisch weniger kriechen, weil Kupplung mehr geöffnet ist
- Wert gegen 1,8V => theoretisch mehr kriechen, weil Kupplung mehr geschlossen ist
Wenn der Sollwert auf 1,85 - 1,95V eingestellt wurde,
- den Stecker von der Hydraulikpumpe wieder einstecken
- Fahrertür öffnen, damit die Hydraulikpumpe wieder anläuft
- warten, bis diese wieder ausgeht
- mehrmals das Bremspedal für ca. 5 Sekunden betätigen und wieder lösen. Beim Betätigen des Bremspedals wird die Kupplung angezogen und der Wert steigt auf ca. 4V. Beim Loslassen des Bremspedals muss der Wert wieder auf 1,85 - 1,95V abfallen.
- Wenn der Sollwert innerhalb des Bereiches bleibt, die beiden Muttern (1), SW 13, kontern. Dabei darauf achten, dass der Sollwert sich nicht ändert.
Hinweise:
- Nach dem Einstellen des Wertes kann es vorkommen, dass der Motor nicht mehr startet. Erst muss dann die Getriebegrundeinstellung erfolgreich ausgeführt werden.
- Ist der Wert deutlich zu klein, dann trennt die Kupplung nicht (vollständig) und die Hydraulik legt mit Gewalt die Gänge ein, was auch zu Schäden am Gangsteller führen kann.
- Wird der Wert zu hoch eingestellt, ist immer Zug auf der Kupplungsbetätigung. Die Kupplung kann nicht vollständig schließen und führt zu einem frühzeitigen Verschleiß oder Verglasen der Kupplung.
- Bei zunehmenden Verschleiß der Kupplung muss das Seil länger werden, damit die Kupplung vollständig schließen kann. Somit werden mit der Zeit die G162-Werte kleiner.
Die Frage ist halt wie weit der (KNZ) Wert noch runter gestellt gehört. Definitiv so weit, bis der KNZ in N nicht zuckt, sondern gleichmäßig pulsiert. Richtwert für mehrere hundert Hall-KNZ war 1,76V vor der GGE und hinterher um die 1,80V.
Ausreißer waren bisher meist die Autos, bei denen der Ausdrückhebel mal geschweißt wurde, oder bei denen er absichtlich verbogen wurde (dünnere Kupplung oder um den KNZ zu "reparieren") bis hin zu Distanzstücken vor dem Halbmond oder an der KNZ-Aufnahme.
Festzuhalten bleibt, wenn der KNZ bei 1,7V noch zuckt, dann ist er so nicht fahrbar. Da genügt ein längerer Ampelstop und das Auto hüpft los oder würgt ab. Grundsätzlich kann man dann noch weiter mit dem Wert runter, sollte aber die Ursache suchen, warum der KNZ so stark vorgespannt werden muss.
Ich nutze als Richtwert ob die Kupplung gut eingestellt ist, das Kriechverhalten. Wenn der Wagen extrem stark loskriecht, ist der KNZ zu stark gespannt. Kriecht er so gut wie gar nicht, genau das Gegenteil. Beitrag
Fehlerspeicher kontrollieren und löschen
Bevor Sie die Getriebegrundeinstellung starten, sollten Sie den Fehlerspeicher prüfen und löschen.
Wenn Sie den Stecker von der Hydraulikpumpe abgezogen haben, und bei eingeschalteter Zündung den KNZ eingestellt haben, so sind im Fehlerspeicher einige Fehler gespeichert.
Getriebegrundeinstellung
Genereller Ablauf
- Nach dem die Getriebegrundeinstellung gestartet wurde, wird zuerst WAIT im 1. Feld angezeigt.
- Kurze Zeit später erscheint im 1. Feld ADJUST, und es muss dann der Schaltfinger justiert werden.
- Im Anschluss werden 28 Schritte ausgeführt. Im 2. Feld wird der aktuelle Schritt angezeigt.
- Nach dem die 28 Schritte ausgeführt wurden, sollten danach im 1. Feld die Anzeigen (-)!, Stop, Kickdown, N!, StartMot, Searching, IGN.Off! erscheinen. Wenn dies nicht geschieht, werden die 28 Schritte (oft) ein zweites Mal ausgeführt. Das ist in der Regel ein schlechtes Zeichen.
- Sollte während der 28 Schritte ein oder mehrere Fehler festgestellt werden, so wird nach Schritt 28 im 1. Feld der Text RTFM! ausgegeben. Im 3. Feld erscheint eine Nummer, die einen Hinweis auf den Fehler anzeigt. Fast immer steht da die Zahl 12.
Getriebegrundeinstellung starten
- Zündung einschalten
- Schalthebel in die Tiptronicgasse legen
- In VCDS das Getriebesteuergerät (02) auswählen
- Fehlerspeicher (02) kontrollieren und löschen
- Grundeinstellung (04) auswählen
- Block 014 auswählen und auf Start klicken
- Im 1. Feld wird angezeigt, was gemacht werden soll.
- Im 2. Feld werden die Schritte angezeigt, 0-28
- Im 4. Feld wird der Wert vom Kupplungsgeber G162 angezeigt
1. Feld | Bedeutung |
---|---|
Wait | Warten und nichts tun! (keine Bremse treten, Wählhebel nicht berühren). Sollte die Anzeige in Wait verweilen, kann es sein, dass die 3 Schläuche nicht richtig in die Hydraulikpumpe eingesteckt wurden. Zündung ausschalten, das System drucklos machen und die Montage der Hydraulikleitungen kontrollieren.
Der KNZ-Wert liegt bei ca. 4V, bevor zum nächsten Schritt Adjust gewechselt wird. Ist das nicht der Fall, betätigen Sie kurz die Bremse und kontrollieren Sie, ob der KNZ-Wert sich ändert, und nach dem Loslassen der Bremse ca. 4V erreicht. |
ADJUST | Die Mutter (1) am Schaltfinger/Schaltstange (Gangsteller) lösen und in „Ruhelage“ wieder anziehen. Dann Wählhebel in Position E (D) legen und wieder zurück in die Tiptronicgasse, damit die Getriebegrundeinstellung fortgesetzt wird. |
(-)! | Wählhebel in der Tiptronicgasse in die Position - ziehen und festhalten bis nächste Anzeige erscheint. |
STOP | Bremspedal treten und Wählhebel in Position STOP legen und Bremspedal wieder loslassen. |
KICKDOWN | Gaspedal bis Anschlag durchtreten und halten bis die Anzeige nächstes Kommando anzeigt. |
N! | Gaspedal loslassen und Bremspedal treten, Wählhebel in Position N, Bremse lösen. |
StartMot | Motor starten
Im Schritt Motor starten sollte der KNZ Wert bei ca. 4V liegen, also die Kupplung offen sein. Wenn nicht, vielleicht hilft ein Tritt auf das Bremspedal, damit der Motor danach gestartet werden kann. |
SEARCHING | Schleifpunkt wird gesucht. Nichts anfassen oder treten, warten bis nächstes Kommando erscheint.
Im Schritt Searching wird der Schleifpunkt gesucht und daher fällt der KNZ-Wert. Er springt dann auf ca. 4V hoch und es folgt der nächste Schritt Ign. Off. |
IGN.OFF! | Wählhebel in Position STOP, Zündung ausschalten. Nach mindestens 10 Sekunden Zündung wieder einschalten. |
Im Schritt (-)! und Stop wird der Wählhebel angelernt. Sollte der Wählhebel vor der GGE unplausible bzw. stark von den Sollwerten abweichende Werte liefern, so sollte nach erfolgreicher GGE der Wählhebel wieder plausible/korrekte Sollwerte liefern.
Adjust (Schaltfinger justieren)
Wenn im 1. Feld Adjust angezeigt wird, muss der Schaltfinger (4) justiert werden. Dazu die Mutter (1) lösen, nur lösen! Der Schaltfinger justiert sich selbst, und dann die Mutter (1) wieder festziehen.
Bei einem Austausch des Gangstellers muss auch der Schaltfinger (4) auf der Schaltstange vom Getriebe justiert werden. Die Schraube (2) hat eine Spitze, die in eine Kerbe in der Schaltstange einrasten muss, damit der Schaltfinger (4) justiert ist.
Nach dem Sie den Schaltfinger justiert haben, legen Sie den Wählhebel in Stellung E und wieder zurück in die Tiptronicgasse, damit die Getriebegrundeinstellung fortgesetzt wird.
Wichtiger Hinweis: Neue Gangsteller werden mit einer Transportsicherung ausgeliefert. Entfernen Sie erst die Schraube, bevor Sie den Gangsteller einbauen oder die Getriebegrundeinstellung starten!
StartMot (Start des Motors)
Nach dem Starten des Motors kann die Verbindung zum Steuergerät unterbrochen werden. Solange die Zündung nicht ausgeschaltet wird, wird das Steuergerät an genau derselben Stelle weitermachen, an der die Unterbrechung passierte. Einfach wieder mit dem Getriebesteuergerät (02) verbinden, Grundeinstellung (04), Block 014 auswählen und weiter geht’s.
Wenn im Schritt StartMot der Anlasser nicht los legt, so schauen Sie, welchen Wert der KNZ hat. (4. Feld während der GGE).
Damit der Anlasser eine Freigabe erhält und los legen kann, muss die Kupplung (wie bei einem Schaltwagen) geöffnet sein, also der KNZ-Wert bei ~4V liegen. Während der 28 Schritte in der GGE ändert sich der Wert mehrfach zwischen ~2V und ~4V.
Bleibt der Wert (immer) bei ca. 2V, so gibt es ein Problem mit dem Ventil N255, welches für die hydraulische Ansteuerung des KNZ zuständig ist.
Sollte im Schritt StartMot der Anlasser nicht los legen, so probieren sie, ob es hilft, das Bremspedal kurz zu treten. Bei einem intakten 1.2er bewirkt das Treten des Bremspedals, dass die Kupplung geöffnet wird, und beim Loslassen des Bremspedals, dass die Kupplung geschlossen wird. Damit ändert sich auch der KNZ-Wert, und das könnte zum Erfolg führen.
SEARCHING
In dieser Phase wird der Kriechpunkt angelernt. Einige User berichten im Forum, dass die GGE in der Phase hängen bleibt und die GGE nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Ich habe dieses Problem auch einmal gehabt, und der Wagen konnte zwar auf N gestartet werden, aber er nahm im D kein Gas an.
Ich konnte das Problem im 2. Anlauf lösen, in dem ich während Searching kurz auf die Bremse getreten habe. Der Wert vom KNZ änderte sich, der Schleifpunkt konnte angelernt werden, und einige Sekunden später wechselte die Anzeige zu IGN.OFF!. Link
IGN.OFF! (Zündung ausschalten)
Im letzten Schritt der Grundeinstellung sollen Sie den Wählhebel in Stellung Stop stellen und die Zündung ausschalten. Damit ist die Grundeinstellung beendet. Schalten Sie die Zündung erst nach mindestens 10 Sekunden wieder ein. Es ist normal, dass die Verbindung zum Steuergerät unterbrochen wird, und nichts mehr passiert oder die Anzeige sich nicht mehr ändert.
Kriechpunkt anlernen
Nach der Getriebegrundeinstellung sollte der Kriechpunkt angelernt werden. Die Kriechpunktsuche wird auch während der Fahrt laufend durchgeführt. Bei einer Probefahrt mehrmals anfahren und wieder anhalten. Jedes Mal mindestens 3 Sekunden die Bremse treten und wieder anfahren.
- Motor auf Betriebstemperatur bringen
- Wählhebel in Position STOP
- Handbremse festziehen
- Motor starten
- In VCDS Getriebeelektronik (02), Messwertblöcke (08) wählen.
- Block 025 auswählen
- Im 3. Feld sollte der Sollwert 0 angezeigt werden. Falls der Sollwert nicht 0 ist, sollte/muss der Kriechpunkt angelernt werden.
- Wählhebel in Position E (D) stellen
- Bremspedal für mindestens 3 Sekunden treten
- Bremspedal für mindestens 3 Sekunden lösen
- 9+10 so oft wiederholen bis der Sollwert 0 erreicht ist.
- Ist der Sollwert 0, ist das Anlernen des Kriechpunktes beendet.
RTFM! (Read the … Manual, Lese die … Anleitung)
Werden während der Getriebegrundeinstellung Fehler festgestellt, so wird nach Schritt 28 im 1. Feld der Text RTFM! ausgegeben. Im 3. Feld erscheint eine Nummer, die auf den Fehler hinweist.
RTFM!...... | Bedeutung |
---|---|
RTFM! 7 | Potentiometer für Gassenerkennung (G240): Schalter und Verkabelung / Kontakte prüfen. Dazu Messwertblöcke und Schaltpläne heranziehen |
RTFM! 8 | Potentiometer für Gangerkennung (G239): Schalter und Verkabelung / Kontakte prüfen. Dazu Messwertblöcke und Schaltpläne heranziehen |
RTFM! 9 | Schalter für Rückfahrbeleuchtung (F4): Schalter und Verkabelung / Kontakte prüfen. Dazu Messwertblöcke und Schaltpläne heranziehen. |
RTFM! 10 | Potentiometerwerte während der Messung nicht stabil / Messung: Betreffende Potentiometer anhand ihrer Messwertblöcke 015 - 018 prüfen; Fehlercodes prüfen, Instandsetzen falls notwendig, Grundeinstellung wiederholen |
RTFM! 11 | Potentiometerwerte: Betreffende Potentiometer anhand ihrer Messwertblöcke 015 -018 prüfen; Fehlercodes prüfen, Instandsetzen falls notwendig, Grundeinstellung wiederholen |
RTFM! 12 | Schaltfinger bzw. Schaltstange am Gangsteller nicht korrekt eingestellt oder Messwerte liegen außerhalb der Toleranzen, Schaltfingermontage prüfen, siehe Adjust; Kugelgelenke auf korrekten Zusammenbau und festen Sitz prüfen; Potentiometer prüfen siehe RTFM 10; Ventile auf festen Sitz und Dichtigkeit prüfen; Ventile richtig angeschlossen?
Möglicherweise hilft auch das Anheben / Freistellen eines Vorderrades, damit die Gangwechsel ohne Widerstand erfolgen können und die Getriebegrundeinstellung erfolgreich abgeschlossen wird. |
RTFM 28 | Laut Reparaturanleitung gibt es diesen Fehlercode nicht. Sehen Sie stattdessen im 3. Feld nach, welche Nummer dort angezeigt wird. |
Siehe auch Messungen und Prüfungen am automatisierten Schaltgetriebe durchführen.
Fehlerhafte / abgebrochene Getriebegrundeinstellung
Wurde eine Getriebegrundeinstellung abgebrochen oder mit einem Fehler beendet, so kann das Fahrzeug (in der Regel) nicht mehr gestartet werden. Im Fehlerspeicher findet sich auch ein entsprechender Eintrag. Zuerst muss das Problem gefunden und gelöst werden, und im Anschluss muss erfolgreich eine Getriebegrundeinstellung abgeschlossen werden, damit das Fahrzeug wieder gestartet werden kann.
- Gehen während der GGE die Rücklichter in den Schritten 5-8 an? Sollte die GGE 2 Durchlaufe machen und nur in einem Durchlauf die Leuchten angehen, dann stimmt die Position um Langloch nicht. [Beitrag]
- Was macht der KNZ während der GGE? Geht er einige Male (4 oder 5) auf 1,8V runter? Hierfür sollte während der GGE ein Diagramm aufgezeichnet werden. [Video von einer erfolgreichen GGE]
Rückfahrlichter
Während der Grundeinstellung gehen in den Schritten 5 (sehr verzögert) bis 8 die Rückfahrlichter an. Achten Sie während der Getriebegrundeinstellung darauf. Sollten die Rückfahrlichter stattdessen nur im Schritt 4 oder sehr spät angehen, so wurden die Ventile nicht korrekt angeschlossen.
Gehen die Rückfahrlichter gar nicht an, so kann es daran liegen, dass der Stecker für die Rückfahrlichter am Getriebe nicht aufgesteckt wurde oder der Schalter für Rückfahrleuchten - F4 defekt ist.
Bei einem defekten Schalter für Rückfahrleuchten - F4 legt das System (deutlich hörbar) mehrmals hintereinander den Rückwärtsgang ein und nimmt ihn wieder raus, in der Annahme, dass der nicht erfolgreich eingelegt wurde. [[1]]
Während der GGE kann man einen defekten [F4 - Schalter für Rückfahrleuchten|Schalter für Rückfahrleuchten]] durch eine Drahtbrücke "ersetzen". Sollte dann die GGE erfolgreich durchlaufen, weiß man, dass man einen neuen [F4 - Schalter für Rückfahrleuchten|Schalter für Rückfahrleuchten]] braucht. Natürlich muss darauf geachtet werden, nur in den Schritten 5 bis 8 den Schalter zu imitieren.
Bremsdruckschalter (F270)
Für die Steuerung der Kupplung ist der Bremsdruckschalter (F270) von Bedeutung. Sollte die Kupplung bei Betätigung des Bremspedals nicht öffnen bzw. beim Loslassen nicht schließen, sollten Sie diesen Schalter prüfen.
Richtige Verkabelung des Gangstellers
Gerade beim Aus- und Einbau des Gangstellers kann es passieren, dass die Stecker vertauscht werden. Jeweils 2 der 4 Stecker sind identisch und dadurch vertauschbar. Sollten bei der Getriebegrundeinstellung die Rückfahrlichter nur im Schritt 4 angehen, anstelle in den Schritten 5-8, so liegt eine Vertauschung vor. Siehe Richtiger Anschluss der Ventile am Gangsteller
Mit Hilfe von farbigen Kabelbindern (weiß, grün, rot, schwarz) lassen sich die Stecker gut kennzeichnen.
Getriebesteuergerät resetten
Die nachfolgende Vorgehensweise verstehe ich nicht unter resetten, aber im A2-Forum wird oft folgendes gemeint, wenn das Getriebesteuergerät resettet werden soll.
Also, wie geht der Reset:
- Getriebesteuergerät ausbauen und in einem anderen (baugleichen) Fahrzeug einbauen.
- Nun die Getriebegrundeinstellung mit anschließendem Schleifpunkt anlernen durchführen
- fertig
Das Getriebesteuergerät ist nun resettet. Link
Tipp: Manche Steuergeräte, wie z.B. das Motorsteuergerät lassen sich so resetten.
Messungen und Prüfungen am automatisierten Schaltgetriebe durchführen
Siehe Messungen und Prüfungen am automatisierten Schaltgetriebe durchführen.
1.2 TDI Rollfähig machen
Von Hand am Schaltfinger (Gangsteller, 4) den Leerlauf einstellen, wenn
- die GGE nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte
- der 1.2er "bockig" ist
- man total verzweifelt ist
Im Leerlauf kann der Wagen dann gerollt/geschoben werden.
Eine weitere Möglichkeit ist wohl, den 1.2er wieder rollfähig zu machen, den Bremspedalschalter über dem Bremspedal aus der Arretierung drehen und etwas herausziehen, aber angesteckt lassen. Man kann dann normal starten und von der Bremse runtergehen und die Kupplung ist offen. Ist zwar keine echte Notentriegelung aber reicht für das Abschleppen.[1]
Anleitungen
Links
- 085
- ANY
- Bauteilübersicht automatisiertes Schaltgetriebe (1.2 TDI)
- Diagramme vom Audi A2 1.2
- Führungshülse
- G162 - Geber für Kupplungsweg
- Gangsteller
- Hydraulikeinheit
- J248 - Motorsteuergerät ANY
- J248 - Motorsteuergerät ANY - Messwertblöcke und Sollwerte
- J514 - Steuergerät für elektronisches Schaltgetriebe
- Messungen und Prüfungen am automatisierten Schaltgetriebe durchführen
- [1] 1.2 TDI Wählhebel steckt in Position Stop, Motor geht aus
- 1.2er TDI 3L Getriebe Grundeinstellung
- A2 1.2 startet nicht mehr, nach anfänglichem Abschalten während der Fahrt