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Version vom 24. März 2024, 12:18 Uhr


Kontaktkorrosion

Kontaktkorrosion entsteht, wenn sich zwei unterschiedlich edle Metalle berühren und diese sich in einem korrosiven Medium (etwa Wasser) befinden. Die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit reicht als korrosives Medium bereits aus. Hintergrund dieses Prozesses ist Elektrolyse, bei der die Metalle als Kathode und Anode wirken. Das negativere Metall (z.B. Alu) gibt Elektroden an das edlere Metall (z.B. Stahl, Kupfer, Gold, Silber, ...) ab.

Je höher die Spannungsdifferenz zwischen den Metallen ist, desto größer ist der entstehende Strom, der die Korrosion beschleunigt.

Elektrochemie Spannungsreihe

Die elektrochemische Spannungsreihe erlaubt die Berechnung der Spannungen, die Batterien und Akkumulatoren maximal liefern können. Die elektrochemische Spannungsreihen ist von Batterien (Mignon, Mono, 9V Block, ...) bekannt. Eine handelsübliche Zink-Kohle oder Alkali-Batterie hat 1,5V.

Nachfolgend ein kurzer Auszug der Metalle und ihren Spannungswert. Gold ist sehr edel und hat der einen hohen positiven Spannungswert, Lithium ist sehr negativ und daher einen hohen negativen Spannungswert.

  • Gold +1,692 V
  • Kupfer +0,161 V
  • Eisen −0,41 V
  • Alu −1,677 V
  • Lithium −3,040 V

Beispiele bei denen Kontaktkorrosion auftritt

  • Aluminium <--> Stahl
  • Magnesium <--> Stahl
  • Edelstahl <--> Stahl

Kupferpaste

Führer war es üblich, mit Kupferpaste zu arbeiten, um einen besseren Kontakt herzustellen oder um Kontaktprobleme zu beseitigen. Beim Audi A2 sollte man den Einsatz von Kupferpaste (an Aluteilen) tunlichst vermeiden, weil man sich so eine Batterie mit 1,838V "baut". Weil Alu ein sehr negativ Metall und Kupfer leicht positiv ist, gibt das Alu Elektroden ab. Das Alu löst sich also mit der Zeit auf, siehe Hitzeschutzbleche.

Polfett

Zitat aus Wikipedia: "Da Polfett im Gegensatz zu Kontaktfett elektrisch nicht leitend ist, erhöht es Übergangswiderstände, wenn es auf die Kontaktflächen aufgetragen wird."

Alu Paste

Ich bin nun bei der Suche nach einer etwas haltbareren Lösung über WAGO Alu-Plus-Kontaktpaste gestolpert. Diese wird nach dem Beschädigen der Oxydschicht an dem Aluleiter mit einer Messerklinge als Leitpaste mit 40% Aluminiumanteil in die Wago Klemme gegeben und soll sowohl die Oxidation verhindern und durch den Aluminiumanteil die Leitfähigkeit erhöhen. Beitrag

Kontaktkorrosion am A2

Da die Schrauben üblicherweise aus Stahl und die Karosserie aus Aluminium besteht, besteht im Grunde bei jeder Schraubverbindung das Problem, dass Kontaktkorrosion auftreten kann. Bei der Produktion des Audi A2 wurden grünlich beschichtete Schrauben verwendet, welche Kontaktkorrosion unterbinden. Diese Schrauben dürfen nur einmal verwendet werden, da davon ausgegangen werden muss, dass die Beschichtung bei der De-/Montage beschädigt wird.

grüne Schrauben

Massepunkt #9

Insbesondere beim Massepunkt #9 tritt häufig Kontaktkorrosion auf, da sich der Massepunkt hinter dem linken Scheinwerfer befindet, und so den Witterungen ausgesetzt ist. Nach dem der Massepunkt gereinigt wird, wird hier nun gerne der Fehler gemacht, Kupferpaste zu verwenden, um die Kontaktstellen zu "verbessern". Beim A2 sollte man zwingend Alupaste verwenden. Massepunkt #9 im Motorraum: Wie am besten konservieren (Korrosionsschutz)?

Massepunkt #9 (hinter dem linken Scheinwerfer)

Hitzeschutzbleche

Ein gutes Beispiel für (sichtbare) Kontaktkorrosion bieten die Hitzeschutzbleche, die aus Alu sind, und mit Schrauben bzw. Muttern aus Stahl befestigt werden. Um die Schraube/Mutter herum löst sich das Alu auf und bildet große Löcher.

Kontaktkorrosion am Hitzeschutzblech

Ist die Doppelung von zwei kritischen Legierungen unvermeidbar, muss zwischen den beiden Bauteilen eine Dichtung eingebracht werden, welche zum einen den direkten Kontakt verhindert. Diese Dichtung darf nicht elektrisch leitfähig sein.

Isolierscheibe herstellen
Befestigung mit Isolierscheibe

Schraube Querlenker

Ein weiteres Beispiel ist die große dicke Schraube, mit der Querlenker an die (Alu) Konsole angeschraubt wird. Von hinten kann Feuchtigkeit in die (Alu) Gewindegänge eindringen. Es bildet sich (meist weißer) Alugammel und beim Lösen frisst sich die Schraube fest und bricht ab.

Konsole mit abgebrochener Schraube
abgebrochene Schraube

Neue Schrauben nicht mehr beschichtet?

Hallo Herr... Beitrag Die Oberfläche t 645 (Zinklamelle) wurde aus Cr6 Gründen verboten. Die grüne Einfärbung des äusserlich aufgetragenen Gleitmittels war zur Kenntlichmachung, dass diese Schraube wegen sehr schlechter Lackhaftung nicht im Rohbau verbaut werden darf.

Die neue Cr6 freie Oberfläche t 647 (Zinklamelle) entspricht der Alten, jedoch mit integriertem Gleitmittel. Also keine Sorge, ist im Korrosionsschutz und Alu Verträglichkeit gleich wie Altstand. Wenn allerdings die Schrauben mit lackiert werden müssen, sollten Sie eine Schraube mit der Ofl t 602 (Zinklamelle) ohne Gleitmittel verwenden.

Bei neuen Fragen einfach melden.

Mit freundlichen Grüßen ..."

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