Anonym

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Lichtmaschine

5.155 Bytes hinzugefügt, 20:10, 21. Dez. 2020
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|[[Datei:Freilauf mit Spezialwerkzeug.jpg|200px400px|thumb|left|Freilauf mit Spezialwerkzeug]]
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Die Riemenscheibe mit einem ruckartigen Schwung (in Drehrichtung) in Bewegung setzen und dann die Riemenscheibe festhalten. Wenn der Freilauf in Ordnung ist, dreht sich der Rotor der Lichtmaschine (ein Stück) weiter. Ist der Freilauf fest, dann bleibt der Rotor beim Festhalten der Riemenscheibe stehen.
 
* [https://a2-freun.de/forum/forums/topic/50756-12-tdi-any-zittern-bzw-vibrationen-beim-segeln/?do=findComment&comment=881718 Freilauf im Fahrzeug prüfen]
* [https://a2-freun.de/forum/forums/topic/21840-freilauf-lichtmaschine/ Frelauf Lichtmaschine]
=== Freilauf auswechseln ===
Die neue Riemenscheibe von Hand auf die Welle (im Uhrzeigersinn) auf die Welle schrauben. Spezialwerkzeug wieder in den Schraubstock einspannen, Lichtmaschine drauf stecken und dann die Riemenscheibe festschrauben (Hebel zu sich ziehen).
 
== Regler ==
Der Regler steuert den Strom, der durch die Wicklung auf dem Rotor fließt. Je mehr Strom durch die Wicklung fließt, desto stärker wird das Magnetfeld, welches dann auf die Wicklung im Stator einwirkt.
 
Wenn der Regler in Ordnung ist, liefert eine Lichtmaschine etwas über 14V.
 
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|[[Datei:Regler einer Lichtmaschine.jpg|500px|thumb|left|Regler einer Lichtmaschine]]
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Eines Tages leuchtete die Batteriekontrolllampe im Tacho auf. Nach einer Messung der Spannung wurde knapp 12V angezeigt. Also Lichtmaschine liefert keinen Strom mehr.
 
Das nachfolgende Bild zeigt den defekten Regler, bei dem die eine Kohle anscheinend zu kurz geworden ist. Damit fehlt ein Kontakt, und es kann kein Strom durch die Rotorwicklung fließen. Damit gibt es kein Magnetfeld und somit kann in der Statorwicklung keine Spannung induziert werden.
 
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|[[Datei:Defekter Regler.jpg|500px|thumb|left|Defekter Regler, weil die eine Kohle zu kurz geworden ist]]
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|[[Datei:Vergleich Länge der Kohlen Alt und Neu.PNG|500px|thumb|left|Vergleich der Länge der Kohlen bei einem neuen und alten Regler]]
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Nachdem ein neuer Regler eingebaut wurde, lieferte die Lichtmaschine wieder etwas über 14V.
== Lichtmaschine zerlegen ==
Ich habe ein Fahrzeug angekauft, bei dem durch eine Verpolung eine Diode der Lichtmaschine sichtbar durchgebrannt ist. Da ich Lust hatte mich weiter zu bilden, habe ich die Lichtmaschine überholt.
 
Bevor ich die Lichtmaschine zerlegt habe, brachte ich eine Markierung auf beiden Gehäusehälften an. Leider habe ich nur ein Bild, als ich die Gehäusehälften wieder zusammen gesetzt habe.
 
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|[[Datei:Lichtmaschinengehäusehälften wieder zusammen gesetzt.jpg|400px|thumb|left|Lichtmaschinengehäusehälften wieder zusammen gesetzt]]
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=== Regler und Abdeckung ===
Bei der Beschaffung neuer Dioden stellte sich mir die Frage, welche Stromstärke sollte man nehmen. Meine Lichtmaschine soll max. 140A liefern können. Nun kan man nicht einfach durch 3 teilen und denken, dass eine 50A Diode ausreichend ist. Da die Lichtmaschine 3 um 120° versetzte Phasen hat, also eine Drehstromlichtmaschine ist, muss mit dem Verkettungsfaktor Wurzel(3) gerechnet werden. Ich bräuchte also Dioden, mit folgender Strombelastbarkeit: 140A/Wurzel(3)=80,82A.
Beim Stöbern im Internet habe ich festgestellt, dass 80A Dioden pro Stück ca. 6,50€ kosten, also 39€. Der komplette Gleichrichter ist von Bosch ist für 35€ zu haben. Daher habe ich mich entschieden, einen neuen Gleichrichter einzubauen. Damit muss ich auch keine Lösung für die aufgebohrten Hülsen finden.
=== Lichtmaschinengehäuse teilen ===
Nun kann das Lichtmaschinengehäuse geteilt werden, in dem die 4 Schrauben (vollständig) gelöst werden. Mit 2 Schraubendrehern auf sich gegenüber liegenden Seiten an den "Nuten" etwas hebeln und dann das hintere Gehäuseteil abnehmen.
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Nach dem die vorderen Lagerverschraubungen (4 Schrauben) entfernt wurden, kann das vordere Lager aus dem Lichtmaschinengehäuse ausgepresst werden. Falls sich nur der Rotor löst, das Lager in einem weiteren Schritt mit Hilfe von 2 Nüssen im Schraubstock auspressen.
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Eigentlich sollte es egal sein, mit welchem Lager man beginnt. Beginnen Sie mit dem großen Lager. Meines hat mir große Mühen bereitet. Solange das kleine Lager noch nicht abgezogen ist, kann es gut im Schraubstock eingespannt werden, und die Rotorwelle wird nicht beschädigt.
=== Großes Lager abziehen ===
Mit einem stabilen 2 bzw. 3 Arm-Abzieher habe ich es nicht geschafft, das Kugellager abzuziehen. Da wenig Platz zwischen Lüfterrad und Kugellager ist, musste ich erst die Klauen anpassen. Danach habe ich selbst mit großer Kraft und Erwärmen es nicht geschafft, das Lager abzuziehen.
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=== Kleines Lager abziehen ===
Wenn Sie das kleine Lager abziehen wollen, dann achten Sie darauf, dass die Spindel dünn genug ist, damit diese in das Loch des Schleifrings passt. Sollte die Spindel nicht rein passen, dann besteht die Gefahr, dass der Schleifring zusammen gedrückt und damit beschädigt wird.
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=== Schleifring ersetzen ===
Bevor Sie den Schleifring abziehen können, müssen die beiden Anschlussdrähte von der Rotorwicklung abgetrennt werden. Hier empfiehlt es sich, die Anschlussfähnchen vom Schleifring mit einem Seitenschneider abzuschneiden, und nachdem der Schleifring abgezogen ist, die Fähnchen vom Draht zu trennen.
Die Rotorwicklung muss an den Schleifring angelötet werden. Falls der Lötkolben etwas schwach ist, lassen sie den Lötkolben zwischendurch Zeit, sich wieder aufheizen zu können.
Messen Sie am Schleifring den Widerstand. Wird ca. 0 Ohm angezeigt, wurde die Feldwicklung erfolgreich angelötet. Tendiert der Widerstand (deutlich) über 0 oder sogar gegen unendlich, dann war der Lötvorgang nicht erfolgreich.
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=== Kleines Lager aufpressen ===
Um den neuen Schleifring beim Aufpressen des Lagers nicht zu beschädigen, habe ich mit einer Lötlampe den inneren Ring des kleinen Lagers kurz erwärmt und konnte dann das Lager ohne Probleme aufsetzen.
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=== Großes Lager einpressen ===
Zuerst wurde der Lagersitz im Lichtmaschinengehäuse gesäubert. Mit einem Schraubstock und einer 36er Nuss habe ich dann das Lager eingepresst.
|[[Datei:Lagersitz gesaeubert großes Lager.jpg|200px|thumb|left|gesäuberter Lagersitz für das großes Lager]]
|[[Datei:Großes Lager wird eingepresst.jpg|200px|thumb|left|Großes Lager wird eingepresst]]
|[[Datei:Großes Lager ist eingepresst.jpg|200px400px|thumb|left|Großes Lager ist eingepresst]]
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=== Gehäuseteile säubern ===Die Statorwicklung ist in die Gehäusehälten gesteckt und kann heraus genommen werden. Mir fiel die Statorwicklung "entgegen". Danach können die Gehäusehälten gereinigt werden. Vom Sandstrahlen ist abzuraten, da abrasiv. Das würde die Isolierung der Statorwicklung beschädigen und beim Alu viel Material abnehmen. Vom Instandsetzer habe ich erfahren, dass dort mit Wasserstrahl gereinigt wird.
Die Gehäuseteile sollten (innen) soweit gereinigt werden, dass sich sich die 2 Hälten plus Statorwicklung "leicht" zusammenstecken lassen. Dies erleichtert später den Zusammenbau mit Rotor.
=== Vorderes Gehäuseteil montieren ===
Falls noch nicht geschehen, sollte die Welle gesäubert werden.
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=== Staubschutzkappe für Schleifring erneuern ===
Markieren Sie sich die Richtung der Öffnung. Die alte Staubschutzkappe lässt sich recht leicht raus drücken. Beim Einsetzen der neuen Kappe auf die Nasen achten. Die Kappe sollte immer mit erneuert werden, denn sie ist auch der Lagersitz für das kleine Kugellager.
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=== Gehäusehälten zusammen setzen ===Nun können die Gehäusehälten wieder zusammen gesetzt werden. Achten Sie auf folgendes:* Die vor der Demontage der Gehäusehälten angebrachte Markierung sollte stimmen.* Die Statorwicklungen sollten alle aus den entsprechenden Löchern heraus gucken.* Das kleinere Lager sollte gut in den Lagersitz der Staubschutzkappe sitzen. Die vor der Demontage der Gehäusehälten angebrachte Markierung sollte stimmen.
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|[[Datei:Lichtmaschinengehäusehälften wieder zusammen gesetzt.jpg|400px|thumb|left|Lichtmaschinengehäusehälften wieder zusammen gesetzt]]
|[[Datei:Statorwicklungen.jpg|400px|thumb|left|Statorwicklungen]]
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=== Gleichrichter einlöten ===
Ich habe die Enden der Statorwicklungen mit einem Glaspinsel gereinigt, damit diese sich besser einlöten lassen. Die doppelten Statorwicklungen müssen in einer Linie zur Mitte ausgerichtet werden, damit diese einerseits durch die Öffnungen in der Kunststoffisolierung sowie in die Ösen (Schlaufen) des Gleichrichters passen.
 
Nach dem der Gleichrichter aufgesetzt wurde, und die Anschlüsse in den Ösen liegen, sollte der Gleichrichter festgeschraubt werden.
 
Ich habe dann die Ösen mit einer Zange zusammen gedrückt, damit ein fester Kontakt zwischen Gleichrichter und Statorwicklung hergestellt ist. Anschließend wurden die Anschlüsse verlötet. Tipp: Lassen Sie den Lötkolben zwischendurch Zeit wieder richtig heiß zu werden.
 
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|[[Datei:Gleichrichter aufgesetzt.jpg|400px|thumb|left|Gleichrichter aufgesetzt]]
|[[Datei:Gleichrichter eingelötet.jpg|400px|thumb|left|Gleichrichter eingelötet]]
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=== Regler und Abdeckkappe montieren ===
Nun wurde der Regler und die Abdeckkappe wieder montiert.
 
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|[[Datei:Regler und Abdeckung montiert.jpg|400px|thumb|left|Regler und Abdeckung montiert]]
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=== Freilauf montieren ===
Zum Abschluss wurde der Freilauf montiert und mit kurzen ruckartigen Bewegungen wurde geprüft, ob der Freilauf funktioniert.
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|[[Datei:Freilauf montieren.jpg|400px|thumb|left|Freilauf montieren (Knarre zu sich ziehen)]]
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=== Lichtmaschine prüfen ===
Mein Händler war so nett und hat meine überholte Lichtmaschine auf den Prüfstand überprüft.
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|[[Datei:xPrüfprotokoll 140A Lima.jpg|200px400px|thumb|left| Prüfprotokoll 140A Lima]]
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=== Fazit ===
Es bedarf einiges an Werkzeug, viel Zeit und 120€ Materialkosten. Wenn ich dann sehe, dass überholte Lichtmaschinen für 150€ angeboten werden, dann lohnt sich die Arbeit nicht wirklich, zumal der Profi das Gehäuse auch reinigt, so dass die Lichtmaschine auch besser/wie neu aussieht.
 
Oft wird general überholt angegeben. Aber was versteht der der Händler/Instandsetzer darunter?
Welche Qualität haben die Ersatzteile?
 
Werden auch Teile ausgetauscht, die eigentlich noch ok sind? Bei meiner Lichtmaschine hätten die Lager, die Staubschutzkappe und der Schleifring sehr wahrscheinlich die gesetzliche Gewährleistung von 1 Jahr durchgehalten.
 
= Links =
* [https://a2-freun.de/forum/forums/topic/50756-12-tdi-any-zittern-bzw-vibrationen-beim-segeln/?do=findComment&comment=881718 Freilauf im Fahrzeug prüfen]
* [https://a2-freun.de/forum/forums/topic/21840-freilauf-lichtmaschine/ Frelauf Lichtmaschine]
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