Anlasser


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Anlasser

Der Aufbau des Anlassers entspricht dem eines Schub-Schraubtrieb-Anlassers mit Planetengetriebe.

Wird 12V an dem Steuereingang des Magnetschalters angeschlossen, so wird ein Magnetfeld aufgebaut, welches einen Anker anzieht. Der Anker betätigt die Einspurstange und das Anlasser-Ritzel wird in den Anlasser-Zahnkranz eingespurt. Nach dem der Anker vollständig angezogen ist/das Ritzel eingespurt ist, wird eine Kontaktbrücke geschlossen, und 12V wird an den Anlasser-Motor gelegt, wodurch dieser anläuft.

 
Anlasser zerlegt, Quelle: Wikipedia
  1. Gehäusekappen (vorne, hinten)
  2. Freilauf mit Einspur-Schraubtrieb
  3. Läufer/Rotor
  4. Stator/Feldwicklung
  5. Kohlenbürsten
  6. Magnetschalter mit Schiebeanker zum axialen Verschieben der Freilauf-Ritzelkombination (2) und Betätigen des Anlasserschalter

1.2er Anlasser

Der Anlasser des 1.2er TDI (VW Lupo 3L, Audi A2 1.2 TDI) hat ein Steuergerät, welches den Anlassvorgang steuert.

Der grundsätzliche Aufbau entspricht dem eines normalen Schub-Schraubtrieb-Anlassers mit Planetengetriebe. Aufgrund der vielen Startvorgänge, bedingt durch die Start-Stop-Funktion, ist die Lebensdauer des Anlassers erhöht worden. Dies wurde durch Verstärkungen an der Mechanik und Änderungen der elektronischen Steuerung erreicht.

 
Anlasser vom 1.2 TDI
 
Anlassersteuergerät vom 1.2 TDI

Verstärkungen an der Mechanik

  • verlängerte Kohlebürsten
  • Einspurfeder verstärkt
  • Einrückhebel ist kohlefaserverstärkt
  • Anlasser-Zahnkranz verbreitert

Elektrische Steuerung

Das Anlassersteuergerät ist hinten am Anlasser montiert. Es steuert den Einspurvorgang, mit dem Ziel, den Verschleiß am Anlasser-Ritzel und Anlasser-Zahnkranz zu verringern.

Dies wird durch ein zeitgesteuertes, sanftes Einspuren des Anlasser-Ritzels in den Anlasser-Zahnkranz erreicht.

Der Startvorgang wird vom Getriebesteuergerät eingeleitet. Dazu steuert es das Relais für Anlass-Sperre an. Das Relais schaltet den Strom zum Anlasser-Steuergerät. Das Steuergerät regelt den Stromfluß für den Einspurvorgang des Anlasser-Ritzels. Ausgelöst wird der Startvorgang durch die Start-Stop-Funktion oder durch das Drehen des Zündschlüssels im Zündanlassschalters.

In der ersten Phase steigt der Strom an. In der Einzugswicklung wird ein Magnetfeld aufgebaut und der Einzugsanker angezogen.

Nachdem der Leerweg des Einrückhebels überwunden ist, wird der Stromfluß vom Steuergerät für ca. 10ms reduziert, bis das Anlasser-Ritzel auf den Anlasser-Zahnkranz trifft. Dadurch wird die Vorspurgeschwindigkeit des Anlasser-Ritzels um das vierfache verlangsamt und ein sanftes Vorspuren erreicht, das den Verschleiß des Anlasser-Ritzels reduziert.

In der 3. Phase steigt der Strom wieder an. Dabei spurt das Anlasser-Ritzel in den Zahnkranz ein.

In der 4. Phase wird durch das Schließen der Kontaktbrücke im Einspurrelais eingeleitet. Dadurch läuft der Startermotor an und dreht über den Zahnkranz die Kurbelwelle des Motors. Der Haltestrom wird aufrechterhalten bis der Motor angesprungen ist.

Anlasser 1.4i

 
Anlasser vom 1.4i

Anlasser 1.6

 
Anlasser vom 1.6 FSI

Häufige Defekte

verdreckter Magnetschalter

Der Anker wird durch ein Magnetfeld angezogen. Ist der innere Bereich verdreckt, so kann der Anker nicht mehr (vollständig) angezogen werden, oder (öfters) der Anker nicht mehr schnell genug in die Ruhelage zurück kehrt.

Kehrt der Anker nicht mehr schnell genug zurück, dann läuft der Anlasser (kurze Zeit) mit Motordrehzahl, was an einem Jaulen zu erkennen/hören ist.

Kann der Anker nicht mehr vollständig angezogen werden, können die Kontakte nicht mehr schließen, und damit werden keine 12V mehr zum Anlasser-Motor durchgeschaltet und der Anlasser dreht nicht mehr.

Der Magnetschalter kann recht einfach gereinigt werden. Hierfür diesen abschrauben, den Anker raus ziehen und alles sauber machen. Bitte kein Öl oder Fett zur Schmierung verwenden, denn insbesondere bei Fett entsteht sonst ein luftdichter Abschluss und beim Einspuren ein Luftpolster, so dass der Anker nicht mehr vollständig angezogen werden kann.

defekte/verschmorte Kontakte

Sind die beiden Kontakte (im Magnetschalter defekt bzw. verschmort, bekommt der Anlasser keine 12V mehr und kann deshalb nicht drehen.

Verschmorte Kontakte können überprüft werden, in dem 12V (mit einem dicken Kabel) direkt an die Leitung zum Anlasser-Motor gelegt werden. Dreht der Motor (ohne eingespurtes Ritzel) los, dann sind die Kontakte defekt.

Verschmorte Kontakte können zwar gereinigt werden, aber in der Regel hilft das nicht lange. Abgebrannte Kontakte sind nicht (wirklich) zu reparieren. Hier hilft nur der Austausch des Magnetschalters.

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