3.794
Bearbeitungen
Änderungen
keine Bearbeitungszusammenfassung
{|
|- style="vertical-align:top;"
|[[Datei:Freilauf mit Spezialwerkzeug.jpg|200px400px|thumb|left|Freilauf mit Spezialwerkzeug]]
|}
Die Riemenscheibe mit einem ruckartigen Schwung (in Drehrichtung) in Bewegung setzen und dann die Riemenscheibe festhalten. Wenn der Freilauf in Ordnung ist, dreht sich der Rotor der Lichtmaschine (ein Stück) weiter. Ist der Freilauf fest, dann bleibt der Rotor beim Festhalten der Riemenscheibe stehen.
* [https://a2-freun.de/forum/forums/topic/50756-12-tdi-any-zittern-bzw-vibrationen-beim-segeln/?do=findComment&comment=881718 Freilauf im Fahrzeug prüfen]
* [https://a2-freun.de/forum/forums/topic/21840-freilauf-lichtmaschine/ Frelauf Lichtmaschine]
=== Freilauf auswechseln ===
Die neue Riemenscheibe von Hand auf die Welle (im Uhrzeigersinn) auf die Welle schrauben. Spezialwerkzeug wieder in den Schraubstock einspannen, Lichtmaschine drauf stecken und dann die Riemenscheibe festschrauben (Hebel zu sich ziehen).
== Regler ==
Der Regler steuert den Strom, der durch die Wicklung auf dem Rotor fließt. Je mehr Strom durch die Wicklung fließt, desto stärker wird das Magnetfeld, welches dann auf die Wicklung im Stator einwirkt.
Wenn der Regler in Ordnung ist, liefert eine Lichtmaschine etwas über 14V.
{|
|- style="vertical-align:top;"
|[[Datei:Regler einer Lichtmaschine.jpg|500px|thumb|left|Regler einer Lichtmaschine]]
|}
Eines Tages leuchtete die Batteriekontrolllampe im Tacho auf. Nach einer Messung der Spannung wurde knapp 12V angezeigt. Also Lichtmaschine liefert keinen Strom mehr.
Das nachfolgende Bild zeigt den defekten Regler, bei dem die eine Kohle anscheinend zu kurz geworden ist. Damit fehlt ein Kontakt, und es kann kein Strom durch die Rotorwicklung fließen. Damit gibt es kein Magnetfeld und somit kann in der Statorwicklung keine Spannung induziert werden.
{|
|- style="vertical-align:top;"
|[[Datei:Defekter Regler.jpg|500px|thumb|left|Defekter Regler, weil die eine Kohle zu kurz geworden ist]]
|- style="vertical-align:top;"
|[[Datei:Vergleich Länge der Kohlen Alt und Neu.PNG|500px|thumb|left|Vergleich der Länge der Kohlen bei einem neuen und alten Regler]]
|}
Nachdem ein neuer Regler eingebaut wurde, lieferte die Lichtmaschine wieder etwas über 14V.
== Lichtmaschine zerlegen ==
Ich habe ein Fahrzeug angekauft, bei dem durch eine Verpolung eine Diode der Lichtmaschine sichtbar durchgebrannt ist. Da ich Lust hatte mich weiter zu bilden, habe ich die Lichtmaschine überholt.
Bevor ich die Lichtmaschine zerlegt habe, brachte ich eine Markierung auf beiden Gehäusehälften an. Leider habe ich nur ein Bild, als ich die Gehäusehälften wieder zusammen gesetzt habe.
{|
|- style="vertical-align:top;"
|[[Datei:Lichtmaschinengehäusehälften wieder zusammen gesetzt.jpg|400px|thumb|left|Lichtmaschinengehäusehälften wieder zusammen gesetzt]]
|}
=== Regler und Abdeckung ===
=== Gleichrichter (Diodenplatte) ===
Der Gleichrichter besteht aus 2 Diodenplatten (Anode, Kathode) , dazwischen ein Kunststoffteil und einem Drahtgeflecht mit Ösen (Schlaufen), an denen die Wicklungen (6 Drahtenden) und die Dioden (2x3 Stück) angeschlossen sind. {||[[Datei:Diodenplatte.jpg|500px|thumb|left|Diodenplatte]]|} Um den Gleichrichter von der Lichtmaschine abnehmen zu können, müssen a) die (6 doppelten) Drahtenden der Statorwicklung und b) die 3 Schrauben gelöst werden. Wenn geplant ist, die Dioden zu ersetzen, dann müssen auch die mit X gekennzeichneten Diodenanschlüsse ebenfalls aufgebogen und gelöst werden. {||- style="vertical-align:top;"|[[Datei:Anschlüsse Wicklung.jpg|500px|thumb|left|Anschlüsse der Lichtmaschinen-Wicklungen an der Diodenplatte]]|} Um die Drahtenden zu lösen, spreizen Sie mit einem kleinen Schraubendreher die Schlaufen/Ösen auf. Wenn die (punktgeschweißten) Drahtenden sich von der Öse lösen, ist ein kurzes Knacken zu hören. Wenn alle Anschlüsse locker sind, kann die Diodenplatte abgenommen (abgehebelt) werden. {||- style="vertical-align:top;"|[[Datei:Diodenplatte abhebeln.jpg|500px|thumb|left|Diodenplatte abhebeln]]|} === Dioden aus- und einpressen ===Es gibt zwei Diodenplatten. Die eine Platte ist die Anode, die andere Kathode. Die obere Diodenplatte sollte sich einfach abnehmen lassen, sofern die Anschlüsse richtig gelöst sind. Um die untere Diodenplatte mit dem Anschlussblock zu zerlegen, müssen 3 Ösen (mit einem 10mm Bohrer) aufgebohrt werden. Sollte sich die Hülse beim Aufbohren mitdrehen, dann eine (ausreichend lange) M6 Sechskantschraube in einen Schraubstock einspannen und die Hülse drauf stecken. Dreht sich die Hülse beim Aufbohren mit, "schraubt" (klemmt) sie sich auf der Schraube fest. {||- style="vertical-align:top;"|[[Datei:Obere Diodenplatte.jpg|300px|thumb|left|Obere Diodenplatte]]|[[Datei:Untere Diodenplatte mit Anschlussblock.jpg|300px|thumb|left|untere Diodenplatte mit Anschlussblock]]|[[Datei:Mit drehende Hülse aufbohren.jpg|150px|thumb|left|mitdrehende Hülse aufbohren]]|} Nun können die Dioden ausgepresst werden. Hierfür zwei Nüsse verwenden. Der Durchmesser meiner Dioden soll 12,8mm sein. Die kleinere Nuss sollte <12,5mm Außendurchmesser haben, damit sie durch das Loch passt. Die größere Nuss sollte innen so groß sein, dass die ausgepresste Diode aufgenommen werden kann, also >13mm sein. In einem Tipp habe ich gelesen, dafür die Ständerbohrmaschine zu verwenden, falls ein Auspresser nicht vorhanden ist. Meine sehr sehr stabile/schwere Ständerbohrmaschine hat sich auf der Säule angehoben. :( Ich musste die Dioden dann doch im Schraubstock auspressen.
{|
|- style="vertical-align:top;"|[[Datei:Anschlüsse an der Diodenplatte lösenDioden auspressen.jpg|500px|thumb|left|Anschlüsse an der DiodenplatteDioden auspressen]]
|}
{|
|- style="vertical-align:top;"
|[[Datei:Anschlüsse WicklungLichtmaschienengehäuse teilen.jpg|500px400px|thumb|left|Anschlusse der Lichtmaschinen-Wicklungen an der DiodenplatteLichtmaschienengehäuse teilen]]|[[Datei:Lichtmaschinengehäuse geteilt.jpg|400px|thumb|left|Lichtmaschinengehäuse geteilt]]
|}
{|
|- style="vertical-align:top;"
|[[Datei:Diodenplatte abhebelnRotor ausgebaut.jpg|500px|thumb|left|Diodenplatte abhebelnRotor ausgebaut]]|} Eigentlich sollte es egal sein, mit welchem Lager man beginnt. Beginnen Sie mit dem großen Lager. Meines hat mir große Mühen bereitet. Solange das kleine Lager noch nicht abgezogen ist, kann es gut im Schraubstock eingespannt werden, und die Rotorwelle wird nicht beschädigt. === Großes Lager abziehen ===Mit einem stabilen 2 bzw. 3 Arm-Abzieher habe ich es nicht geschafft, das Kugellager abzuziehen. Da wenig Platz zwischen Lüfterrad und Kugellager ist, musste ich erst die Klauen anpassen. Danach habe ich selbst mit großer Kraft und Erwärmen es nicht geschafft, das Lager abzuziehen. Mit dem folgenden Abzieher, der mit seinen Halbkugeln in das Lager eingesetzt wird, und so zwischen den Innen- und Außenring greift, ging es sehr einfach. Leider muss dafür die Füllung aus Kunststoff zwischen den Kugeln entfernt werden, damit die Halbkugeln des Abziehers eingesetzt werden können. {||- style="vertical-align:top;"|[[Datei:Großes Kugellager mit Abzieher.jpg|400px|thumb|left|Großes Kugellager mit Abzieher]]|[[Datei:Kugellagerabzieher.jpg|200px|thumb|left|Kugellagerabzieher]]|[[Datei:Kugellagerabzieher groß.jpg|200px|thumb|left|Kugellagerabzieher vergrößert]]|} Die Welle hat Gammel angesetzt, der entfernt wurde. {||- style="vertical-align:top;"|[[Datei:Lichtmaschinenwelle ungereinigt.jpg|400px|thumb|left|Lichtmaschinenwelle ungereinigt]]|[[Datei:Lichtmaschinenwelle gereinigt.jpg|400px|thumb|left|Lichtmaschinenwelle gereinigt]]|} === Kleines Lager abziehen ===Wenn Sie das kleine Lager abziehen wollen, dann achten Sie darauf, dass die Spindel dünn genug ist, damit diese in das Loch des Schleifrings passt. Sollte die Spindel nicht rein passen, dann besteht die Gefahr, dass der Schleifring zusammen gedrückt und damit beschädigt wird. {||- style="vertical-align:top;"|[[Datei:Kleines Lager abziehen.jpg|400px|thumb|left|Kleines Lager abziehen]]|} === Schleifring ersetzen ===Bevor Sie den Schleifring abziehen können, müssen die beiden Anschlussdrähte von der Rotorwicklung abgetrennt werden. Hier empfiehlt es sich, die Anschlussfähnchen vom Schleifring mit einem Seitenschneider abzuschneiden, und nachdem der Schleifring abgezogen ist, die Fähnchen vom Draht zu trennen. Nachdem der alte Schleifring abgezogen wurde, sollte zuerst der Lagersitz gereinigt/poliert werden. Ferner sollte mit einem [https://www.google.com/search?tbm=isch&sa=1&q=glas+radierer&oq=glas+radierer Glas-Radierer] die Anschlussenden der Rotorwicklung sauber gemacht werden, damit diese sich leicht anlöten lassen. Beim Aufpressen des Schleifrings ist darauf zu achten, dass die Anschlüsse der Rotorwicklung unterhalb des Schleifrings geführt werden, und dass die "Nase" in die Aussparung passt. Da mein Schraubstock sich nicht weit genug auseinander fahren ließ, habe ich die alte Riemenscheibe montiert und im Schraubstock eingespannt, und dann mit Hilfe einer Schraubzwinge den Schleifring aufgepresst. Die Rotorwicklung muss an den Schleifring angelötet werden. Falls der Lötkolben etwas schwach ist, lassen sie den Lötkolben zwischendurch Zeit, sich wieder aufheizen zu können. Messen Sie am Schleifring den Widerstand. Wird ca. 0 Ohm angezeigt, wurde die Feldwicklung erfolgreich angelötet. Tendiert der Widerstand (deutlich) über 0 oder sogar gegen unendlich, dann war der Lötvorgang nicht erfolgreich. {||- style="vertical-align:top;"|[[Datei:Anschluss der Rotorwicklung an den Schleifring.jpg|400px|thumb|left|Anschluss der Rotorwicklung an den Schleifring]]|[[Datei:Aufpressen des Schleifrings.jpg|400px|thumb|left|Aufpressen des Schleifrings]]|- style="vertical-align:top;"|[[Datei:Rotorwicklung an den Schleifring angeloetet.jpg|400px|thumb|left|Datei:Rotorwicklung an den Schleifring angeloetet.jpg]]|[[Datei:Rotorwicklung messen.jpg|400px|thumb|left|Rotorwickung messen]]|} === Kleines Lager aufpressen ===Um den neuen Schleifring beim Aufpressen des Lagers nicht zu beschädigen, habe ich mit einer Lötlampe den inneren Ring des kleinen Lagers kurz erwärmt und konnte dann das Lager ohne Probleme aufsetzen. {||- style="vertical-align:top;"|[[Datei:Kleines Lager aufgepresst.jpg|400px|thumb|left|kleines Lager aufgepresst]]
|}
=== Großes Lager einpressen ===
Zuerst wurde der Lagersitz im Lichtmaschinengehäuse gesäubert. Mit einem Schraubstock und einer 36er Nuss habe ich dann das Lager eingepresst.
{|
|- style="vertical-align:top;"|[[Datei:DiodenplatteLagersitz gesaeubert großes Lager.jpg|200px|thumb|left|Diodenplattegesäuberter Lagersitz für das großes Lager]]|[[Datei:Großes Lager wird eingepresst.jpg|200px|thumb|left|Großes Lager wird eingepresst]]|[[Datei:Großes Lager ist eingepresst.jpg|400px|thumb|left|Großes Lager ist eingepresst]]
|}
{|
|- style="vertical-align:top;"
|[[Datei:Obere DiodenplatteLichtmaschinengehäusehälften wieder zusammen gesetzt.jpg|200px400px|thumb|left|Obere DiodenplatteLichtmaschinengehäusehälften wieder zusammen gesetzt]]|[[Datei:Mit drehende Hülse aufbohrenStatorwicklungen.jpg|200px400px|thumb|left|mitdrehende Hülse aufbohren]]|[[Datei:Untere Diodenplatte mit Anschlussblock.jpg|200px|thumb|left|untere Diodenplatte mit AnschlussblockStatorwicklungen]]
|}
{|
|- style="vertical-align:top;"
|[[Datei:Dioden auspressenGleichrichter aufgesetzt.jpg|200px400px|thumb|left|Dioden auspressenGleichrichter aufgesetzt]]|[[Datei:Gleichrichter eingelötet.jpg|400px|thumb|left|Gleichrichter eingelötet]]
|}
=== Regler und Abdeckkappe montieren ===Nun kann das Lichtmaschienengehäuse geteilt werden, in dem die 4 Schrauben (vollständig) gelöst werden. Lassen Sie die Schrauben noch stecken. Werkzeug auf die Schraube stecken wurde der Regler und mit einem Hammer "leichte" Schläge abwechselnd auf die Schrauben geben, bis sich das Gehäuse gelöst hat. Mit 2 Schraubendrehern auf sich gegenüber liegenden Seiten an den "Nuten" etwas hebeln und dann das Gehäuse abnehmenAbdeckkappe wieder montiert.
{|
|- style="vertical-align:top;"
|[[Datei:Lichtmaschienengehäuse teilenRegler und Abdeckung montiert.jpg|200px400px|thumb|left|Lichtmaschienengehäuse teilen]]|[[Datei:Lichtmaschinengehäuse geteilt.jpg|200px|thumb|left|Lichtmaschinengehäuse geteiltRegler und Abdeckung montiert]]
|}
{|
|- style="vertical-align:top;"
|[[Datei:Vordere Lagerverschraubung LichtmaschineFreilauf montieren.jpg|200px400px|thumb|left|Vordere LagerverschraubungFreilauf montieren (Knarre zu sich ziehen)]]
|}
{|
|- style="vertical-align:top;"
|[[Datei:xPrüfprotokoll 140A Lima.jpg|200px400px|thumb|left| Prüfprotokoll 140A Lima]]
|}
=== Fazit ===
Es bedarf einiges an Werkzeug, viel Zeit und 120€ Materialkosten. Wenn ich dann sehe, dass überholte Lichtmaschinen für 150€ angeboten werden, dann lohnt sich die Arbeit nicht wirklich, zumal der Profi das Gehäuse auch reinigt, so dass die Lichtmaschine auch besser/wie neu aussieht.
Oft wird general überholt angegeben. Aber was versteht der der Händler/Instandsetzer darunter?
Welche Qualität haben die Ersatzteile?
Werden auch Teile ausgetauscht, die eigentlich noch ok sind? Bei meiner Lichtmaschine hätten die Lager, die Staubschutzkappe und der Schleifring sehr wahrscheinlich die gesetzliche Gewährleistung von 1 Jahr durchgehalten.
= Links =
* [https://a2-freun.de/forum/forums/topic/50756-12-tdi-any-zittern-bzw-vibrationen-beim-segeln/?do=findComment&comment=881718 Freilauf im Fahrzeug prüfen]
* [https://a2-freun.de/forum/forums/topic/21840-freilauf-lichtmaschine/ Frelauf Lichtmaschine]